Der Hörnumer Leuchtturm zurück
Seit über 100 Jahren weist der rote Leuchtturm mit dem weißen Band Schiffen den rechten Weg. Das Wahrzeichen von Hörnum ist der einzige Leuchtturm auf Sylt, der besichtigt werden kann und ist zudem eines der beliebtesten Fotomotive der Insel. 1907 wurde der gusseiserne Turm auf einer Düne erbaut, um die Fahrrinne zwischen Sylt und der benachbarten Insel Amrum zu bezeichnen. Am 8. August 1907 ist er in Betrieb genommen worden, aber erst 1948 wurde ans Stromnetz angeschlossen – zuvor wurde die Lampe noch per Hand mit Petroleum befeuert. Der Turm ist 34 m hoch, hat eine Feuerhöhe von 48 m über NN und eine maximale Tragweite des Feuers von 19 sm. Er wird elektrisch betrieben und verfügt über eine Drehspiegel-Optik, die alle 9 Sekunden zwei Blitze aussendet. Einen Leuchtturmwärter gibt es seit 1976 nicht mehr. Das Licht wird seitdem (wie auch in den anderen Sylter Leuchttürmen) ferngesteuert. Zwischen 1914 und 1933 befand sich in einem Zimmer des Turms – dort, wo im Außenanstrich ein weißer Ring zu sehen ist – die Hörnumer Schule, die damals kleinste Schule Deutschlands. Heute haben Verliebte die Möglichkeit im Leuchtturm den Bund der Ehe einzugehen.
Ungefähr 800 Meter südlich des Leuchtturms befand sich seit Inbetriebnahme des Leuchtturms ein zusätzliches Unterfeuer, um Schiffen den Weg durch das flache Hörnumtief an der Südspitze der Insel Sylt zu weisen. Das Unterfeuer wurde mehrfach umgebaut. Nachdem 1979 nach einer Sturmflut das Unterfeuergebäude auf den Strand stürzte, wurde ein Neubau errichtet. Letzterer bestand aus einem roten Rundturm mit weißem Band aus Stahl, erhob sich 20 Meter über der Wasseroberfläche und hatte eine Reichweite von 14 Seemeilen. Das Unterfeuer zeigte ein rotes Licht. Nachdem es 1995 außer Betrieb genommen wurde, beherbergte es eine Radarstation. Im November 2013 wurde das Unterfeuer nach einer weiteren Sturmflut abgebaut. Der Leuchtturm Hörnum ist mit den fast baugleichen Leuchttürmen Leuchtturm Westerheversand und Leuchtturm Pellworm Teil einer Serienproduktion der ehemaligen Isselburger Hütte in Isselburg im westlichen Münsterland. Die Türme wurden aus verschraubten Gusseisenplatten, sogenannten Tübbing errichtet.
Die Besichtigungen finden jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag jeweils um 09:00, 10:00, 11:00 und 12:00 Uhr statt. Da die Besuchergruppe maximal 10 Personen umfassen darf und die Besichtigungen stark nachgefragt und schnell ausgebucht sind, empfehlen wir unbedingt eine rechtzeitige Reservierung unter Tel. +49 4651 96260.